Greta, Gesundheit und Gesellschaft

Shownotes

In der zweiten Folge des Podcasts "Gespräche bei Wehners" unterhalten sich Anne Schawohl und Magnus Hecht über die Wohnung von Greta Wehner. Anne Schawohl schildert ihre Erinnerungen als Mädchen an die bemerkenswerte Frau in ihren letzten Jahren. Zudem geht es um die Gesundheitspolitik, vor allem in Bezug auf Pflege. Neue Wege sollen durch die Akademiesierung der Pflege beschritten werden. Die Herausforderungen durch die älter werdende Gesellschaft, den Ärztemangel, den Fachkräftemangel im Allgemeinen müssen konzeptionell angepackt werden. Anne Schawohl kennt sich als Gesundheitsmanagerin aus und erläutert ihre politischen Ziele. Magnus Hecht als Finanzpolitiker im Dresdner Stadtrat setzt die Notwendigkeit der Priorisierung dazu. Greta Wehners Anliegen war es als Sozialdemokratin die konzeptionelle Entwicklung der Pflege und der Angehörigenpflege zu unterstützen. Und dann geht es noch um die SPD und ihren schlechten Ruf. Warum ist die SPD im Osten Deutschlands so klein geblieben? Was muss besser werden?

Herbert-und-Greta-Wehner-Stiftung Dresden SPD Dresden

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00:00:00: Ein der stiller Mann, der eigentlich immer gewesen ist und geblieben ist.

00:00:04: Sie sind ein Skandal für dieses Haus.

00:00:08: Sie sind das Abcheul-Dil, quasi Parlamentarier.

00:00:13: Die feinksende Meute.

00:00:15: Ein schwieriger Mann, aber ein unglaublich zuverlässiger Kerl.

00:00:23: Gespräche bei Wieners.

00:00:27: Ein politischer Podcast aus Dresden mit Anne Schawohl und Magnus Hecht.

00:00:33: Das Aufbau hat viele Ebenen.

00:00:43: Das fing mit Trümmerräumen an, aber die politische Ebene, also diese Bundesrepublik,

00:00:50: in eine tragfähige demokratische Ebene hineinzubringen,

00:00:55: war nicht durch Zauberrei zu erreichen, sondern nur durch sauberes Arbeiten.

00:01:01: Wir befinden uns in der Wohnung von Kreta Wehner, der Witwe des bekannten Sozialdemokraten Herbert Wehner.

00:01:11: Sie zog nach dem Tod ihres Mannes in seine Geburtsstadt, um den Aufbau der SPD nach der Wende zu unterstützen

00:01:19: und um sich beim Thema Pflege durch Angehörige zu engagieren.

00:01:23: Heute ist die Wohnung ein Museum, ein Archiv und vor allem ein Ort der Erinnerung an diese bemerkenswerte Frau.

00:01:32: So, wir sind schon, haben schon gestartet.

00:01:45: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von "Im Gespräch mit bei Wehners" mit Anne Schawohl und Magnus Hecht.

00:02:00: Wir wollen jetzt die Hörerinnen und Hörer noch mal mitnehmen an den Ort, an dem wir uns befinden.

00:02:08: Das ist nämlich die Wohnung von Kreta Wehner, der letzten Frau von Herbert Wehner, in Dresden auf der Thornauer Straße,

00:02:21: also im Wahlkreis Proles und Co., sag ich mal.

00:02:28: Und wenn man hier die Tür aufmacht, Anne, was sieht man denn dann?

00:02:36: Also, wenn man zu dieser Wohnung eintritt, wenn es einem gelungen ist, den doch etwas hakelichen Haustürschlüssel noch durch das In-das-Schloss zu bringen und die Tür zu öffnen,

00:02:48: kommt man zunächst in einen kleinen Vorsaal und mit dem verbinde ich immer den Augenblick,

00:02:57: als ich noch regelmäßig bei Kreta zu Besuch war zu ihrer Lebenszeit.

00:03:01: Da hat sie schon immer an der Tür gewartet und mich herzlich begrüßt, was wir regelmäßig Donnerstags taten.

00:03:09: Meine Eltern und ich haben sie halt so in den letzten Jahren ein bisschen unterstützt beim Einkaufen gehen und dergleichen.

00:03:15: Genau, bevor wir mit unserem Donnerstags-Ritual uns dann hier an diesem Tisch zusammengefunden haben,

00:03:21: erst mal einen schönen Tee getrunken haben und zwar in der Woche berichtet haben und dann gemeinsam Einkaufen ging.

00:03:30: Und die Erinnerung ist, dass in diesem kleinen Saal viele Fotos sind, also die ganze Wohnung,

00:03:39: vielleicht nehmen wir uns irgendwann mal Zeit mit dem Christoph hier diese Wohnung auch nochmal anders zu zeigen,

00:03:44: weil sie halt mit vielen Erinnerungsstücken, vor allem auch aus der Zeit in Bonn mit Herbert Wiener und ihrer Zeit in den jüngeren Jahren zu tun haben,

00:03:59: und ja.

00:04:01: Und Tausende von Büchern, also ich würde sagen 10.000 von Büchern.

00:04:06: Gewiss, also denke ich auch, alle wohl sortiert, thematisch wohl sortiert, was auch mit einer Arbeit zu tun hat,

00:04:14: dass hier in der Stiftung jemand genau dafür zuständig ist, auch mal alles zu erfassen,

00:04:20: was hier tatsächlich an Werken auch zu finden ist und das eben entsprechend aufzunehmen und zu sortieren.

00:04:28: Und dazu das Archiv finden in der Ecke, was ja auch immer größer wird, weil immer mehr aufgearbeitet wird.

00:04:35: Ja, so ist es.

00:04:37: Mit Notizbüchern, Kalendern, Reden, Manuskripten, Briefwechseln mit Erich Honigar und Konzerten.

00:04:45: Ja, also sich hier mal einzuschließen war tatsächlich sogar die Idee von Greta gewesen,

00:04:52: dass diese Wohnung eigentlich genau dem Zweck dienen sollte. Hier sind verschiedene Räume auch genauso eingerichtet und vorgesehen.

00:05:00: Mit kleinen Mischen, wo man auch nachts zur Ruhe kommen konnte, so ein bisschen seinen eigenen Bereich.

00:05:08: Weshalb vorne am Eingang auch noch so ein kleines Badezimmer ist, mit einer kleinen Studierecke gewissermaßen,

00:05:15: weil diese Wohnung eigentlich genau dem Zweck dienen sollte, das Interessierte, ob Studenten, Historiker, wie auch immer,

00:05:22: sich hier ein paar Tage zurückziehen konnten, um ihre Fragen oder ihre Themen hier in diesem Archiv wiederzufinden und zusammenfassen und zusammen tragen zu können.

00:05:33: Also so wirkt es auf mich auch, also wie es so eine Art ganz starke Gemütlichkeit hier ausgeht, auch durch den Stil.

00:05:41: Natürlich ist es auch ein bisschen Bonner Republik, also meine Großeltern haben ähnlich gelebt, sage ich mal vom Wohnzimmerstil her.

00:05:52: Dann kommt das Kandinarwische dazu, was es natürlich auch sehr gemütlich macht.

00:05:56: Also was mir gleich ins Auge springt, beim Eingangsbereich, zwei große Darlana-Pferdchen.

00:06:03: Ich weiß nicht, ob sie die selber mitgebracht haben, aus ihrer Zeit im Exil in Schweden oder geschenkt bekommen.

00:06:11: Überhaupt viele Geschenke, also auch von Staatsleuten und Parteifreunden.

00:06:20: Es gibt hier viele Fotos, Herbert Wenner mit Helmut Schmidt, Herbert Wenner mit Willi Brandt, Herbert Wenner mit Hans-Jochen Vogel, Herbert Wenner mit allen.

00:06:35: Also Franz Müntefering allen.

00:06:38: Das ist schon hier so eine Mischung, sage ich mal, aus Museumbibliothek und eben doch erkennbar, dass es hier lebendig war und sehr gemütlich ist.

00:06:52: Ja, und das sagst du ganz treffend, also lebendig war bedeutet, dass Greta ja wirklich bis zuletzt hier gelebt hat.

00:07:00: Hier ist es möglich gewesen dann bis auf einen kurzen Krankenhausaufenthalt wirklich bis zu ihrem letzten Tag hier verbringen zu können.

00:07:11: Das ging natürlich damit einher, dass sie auch die letzten Jahre die Wohnung nicht verlassen hat.

00:07:15: Aber dennoch was sehr, sehr interessant und typisch für sie war, ist, dass sie am Weltgeschehen dennoch teilnahm.

00:07:22: Und der Raum, der hier neben uns, vielleicht sieht man die Tür, aber jedenfalls ist dort der Raum gewesen, wo sich Greta dann auch zur Ruhe begeben hat.

00:07:33: Und dort ist noch ein kleiner Studiertisch, an dem sie Tage und Nächte gefühlt immer über einem dimmenden Licht dort alle Zeitungen, die man so kennt von der Welt der Zeit und so weiter.

00:07:49: Also ihren Blick in die Welt hat sie sozusagen bis zum letzten Tag darüber studiert.

00:07:54: Das ist ja auch nochmal ein Thema.

00:07:56: Jetzt, ich habe in der Biografie gelesen, unter der Woche hat Herbert Wenner am Küchentisch 13 Tageszeitungen vorgelegt bekommen.

00:08:09: Da muss ja alles dabei gewesen sein.

00:08:14: Und am Wochenende war es etwas weniger, aber natürlich, ich meine, früher war das so.

00:08:21: Da hat man sich aus der Zeitung informiert, weil ich glaube, das Fernsehprogramm ja auch erst am frühen Abend gestattet ist.

00:08:28: Und gut Radio gab es auch noch, aber die, denke man, auch die wesentlich politischen Kommentare und so weiter waren doch in der Presse.

00:08:37: Genau, also deswegen, das sieht man hier, dass das auch ein lebendvoller Wörter war mit den ganzen Büchern.

00:08:48: Ja.

00:08:50: Ja, und du sagst es bis zum letzten Tag, war die Kräter hier in ihrer Wohnung, wann war der letzte Tag?

00:08:57: Es muss ungefähr eine Woche, ich erinnere mich, das muss, ja genau, eine Woche bevor sie dann leider im Krankenhaus verschwinden.

00:09:06: Leider im Krankenhaus verstorben ist, das war der 23.12.2017.

00:09:12: Kurz vor Mitternacht, denn so uneitel war Kräter, dass die heilige Nacht die heilige Nacht bleiben sollte.

00:09:20: Das ist jetzt natürlich nur so eine romantische Hypothese, aber sie ist tatsächlich leider im Krankenhaus dann verstorben.

00:09:28: Aber dem Grunde nach, bis zu dem Augenblick, wo sie dann tatsächlich noch mal medizinisch versorgt werden musste, konnte sie hier leben und hier verweilen.

00:09:41: Ja, das ist ja auch noch ein wichtiges Thema von unserem Podcast, sag ich mal, älter werden, gut älter werden, Pflege im Alter, Möglichkeiten.

00:09:52: Ich will aber noch mal das noch ein bisschen einfangen, also wie lang hat sie dann hier gewohnt?

00:10:00: Ähm, ich meine, sie wären 1994 hierher gekommen und hat dann, genau.

00:10:07: Nicht allzu lange nach der Wende, dann in den Osten gekommen, nach Dresden.

00:10:13: Herbert Wenner kommt ja von hier. Manche sagen es wäre der wichtigste Politiker, den Sachsen jemals hervorgebracht hat.

00:10:23: Nee, oder im letzten Jahrhundert hervorgebracht hat.

00:10:26: Oder irgendwie so, jedenfalls war er schon sehr wichtig und ist ja auch in vielen Erinnerungen noch enthalten, manchmal auch oder häufig natürlich im Zusammenhang mit den beiden sozialdemokratischen Bundeskanzlern,

00:10:42: Helmut Schmidt und Willi Brandt, aber auch als Architekt der ersten großen Koalition nach dem Krieg und so weiter und so fort.

00:10:52: Und der kam ja aus Dresden, ist in Striesen, glaube ich, aufgewachsen und am Anfang des Lebens war er Anarchist, dann Kommunist, dann Sozialdemokrat, die längste Zeit seines Lebens.

00:11:08: Und seine Kräter ist dann wieder zurückgekommen in den Osten.

00:11:16: Und du musst ja dann auch, ich sag mal noch ein Mädchen gewesen sein, als ihr sie gekannt habt.

00:11:23: Also die Erzählung soll gerne meine Mutter übernehmen, denn über diese Verbindung, die auf jeden Fall eine Erzählung wert ist, ist Kräter in mein Leben gekommen.

00:11:34: Meine Mutter und Kräter standen sich sehr nahe.

00:11:37: Das hat mit der Geschichte in der Nachwende Zeit von der Arbeiterwohlfahrt zu tun.

00:11:43: Meine Mutter hat hier quasi in unmittelbarer Umgebung dafür Sorge getragen, ihre Ideen von Gesundheitsversorgung in der Pflege beziehungsweise Pflegerelevante Themen.

00:11:57: Und wie man die Versorgung aufbaut, noch so ein bisschen historisch geprägt aus ihrer Zeit, als die Gemeindeschwester noch vor der Wende war.

00:12:08: Ja genau, das sind das neue System zu übertragen oder mitzunehmen und dort bei der Arbeiterwohlfahrt sozusagen ihr berufliches Schaffen und ihre berufliche Heimat zu finden und genau das Für-Prohl ist auch umzusetzen.

00:12:23: Darüber gab es eine Begegnung, die wie gesagt bestimmt spannend ist, direkt von meiner Mutter mal erzielt zu bekommen.

00:12:33: Aber ja, so ist Kräter halt in mein Leben gekommen und Kräter war für mich wenig mit einer Partei verbunden,

00:12:46: oder dass sie wirklich in so einem politisch hochrelevanten Zeitalter wirksam war.

00:12:55: Wirksam zwar nicht unmittelbar, aber jedenfalls mittelbar so als Frau von Herbert Wiener, was sicherlich ganz trefflich auch in der Biografie, die jetzt Christoph Meyer in diesem Jahr im Sommer veröffentlichen will

00:13:12: und dort ihr Schaffen noch mal ein bisschen anders rausstellt, weil Herbert Wiener ist sicherlich einigen doch als politische Figur in Anführungszeichen bekannt,

00:13:25: aber das, was Kräter eben als Mensch und als aufrechte und aufrichtige Sozialdemokratin war, die Geschichte gilt Zeit in dieser Biografie nochmal anders zu erzählen.

00:13:42: Ja, wir können dem Jahr nochmal nur ganz kurz, also sie war seine Sekretärin, kannst du sagen, seine Wahlkreismitarbeiterin, seine Fahrerin, seine Beraterin, später dann auch seine Pflegerin, also dann Diabetes bekommen hat es sehr schwer und alles Mögliche.

00:14:06: Also sozusagen wirklich der Mensch an seiner Seite, hinter ihm stehend, neben ihm stehend, die das alles möglich gemacht hat, was der Herbert Wiener dann sozusagen politisch vorneweg sozusagen kommuniziert hat.

00:14:27: Und für uns, die wir uns jetzt hier damit ein bisschen beschäftigt haben, weil, klar, du hast den persönlichen Bezug, ich fand das einfach auch ein sehr inspirierenden und auch ermutigenden Ort hier zu sehen, dass da so Geschichte hier ist und man das auch wirklich fühlen kann.

00:14:49: Und deswegen habe ich mich dann damit beschäftigt und diese Motivation, Politik zu machen, die wird hier so deutlich. Also wenn man dann Herbert Wiener, Herbert Wieners Biografie so sieht, klar, das ist ja eine Berühmtheit sozusagen, die ist auch mehrfach erzählt sicherlich und hat auch die unterschiedlichsten Fasetten,

00:15:14: aber so jemand wie Greta, die das eben, sag ich mal auch sehr aufopfungsvoll betrieben hat, da kann man da auch nachlesen und so weiter, da war ja auch die Haltung dahinter helfen zu wollen.

00:15:28: Also sie ist Sozialarbeiterin gewesen und hat eben ganz zum Schluss dann, als sie dann hier war, immer noch Verbesserungen herbeiführen wollen, in dem Fall eben in der Gesundheitssysteme, speziell auf Pflege und auf Gemeinwesen und so weiter bezogen.

00:15:47: Und das ist schon sehr beachtlich. Jetzt deswegen meine Frage, wie bist denn du dann sozusagen zur Politik gekommen, hatte dich das beeinflusst? Du hast die Greta Wiener nicht als SPD-Frau kennengelernt, aber hat es dann irgendwann eine Rolle gespielt?

00:16:08: Also allenfalls, dass man, wenn man das so nennen will, ich dadurch in gewisser Weise sozialisiert wurde. Also nicht unmittelbar durch Greta, aber jedenfalls doch durch eine Auffassung und Haltung, die mir in meinem Elternhaus zu mitgegeben wurde.

00:16:29: Wir sind jedenfalls eine sehr politische Familie, also das Einfrühstückstisch oder ein Abendbrot-Tisch ohne politisches Gespräch ausging. Das ist fast nicht anzunehmen.

00:16:40: Dann ist entweder vor allem mein Vater nicht am Abendbrot-Tisch oder ich nicht. Das sind eigentlich nur die zwei wesentlichen Gründe, die dazu führen könnten, dass kein politisches Gespräch zustande kommt, was auch hin und wieder sehr kontrovers ist.

00:16:57: Aber dennoch bin ich so aufgewachsen und das hat mich schon immer interessiert. Also anders gelagerte Gespräche eigentlich kaum, schon als kleines Kind nicht.

00:17:08: Ja, weshalb man da so reinwächst, denke ich. Und irgendwann ist man auf der Suche, wenn man, ich habe auch beruflich, doch den einen oder anderen Weg gewählt, mich einzubringen im konkreten und dann darüber hinaus eines Tages festzustellen.

00:17:27: Das ist alles ganz schön, was ich hier so alles bewegt und bewirkt habe, aber man ist halt doch immer wieder so auf der Suche nach neuen Projekten, wo man sozusagen wieder Dinge neu bewegen kann.

00:17:42: Und dass man dann in einem Unternehmen, dem ich sehr verbunden bin, muss ich sagen, irgendwann trotzdem auch beschränkt ist in seinen Möglichkeiten und daran doch festzustellen, okay, die eine oder andere Sache fällt dir doch seit Jahren immer zu wieder auf, woran liegt es denn?

00:17:58: Und Zusammenhänge mir besser zu erschließen und vor allem zu erkennen, dass man dann eben auch noch einen Schritt weitergehen muss und sich politisch einbringen muss.

00:18:09: Das war so ein bisschen der Weg, den ich gegangen bin. Ja, und dann lag es eigentlich gewissermaßen nahe, dass das Wendern inhaltlich am besten zu mir passt, wenn ich mich für die SPD entscheide.

00:18:21: Und anders herum.

00:18:24: Du und sagen wir, was wären denn das für Ansätze, wo du sagst, das muss politisch bearbeitet werden, das geht doch besser oder da will ich mich engagieren, weil ich mich besonders gut auskenne?

00:18:38: Ich fange mal ein kleines bisschen eher an, wo das so ein bisschen um ein Haltungsthema geht. Und zwar, weil um politisch wirksam zu werden, taugt es halt nicht, sich einfach nur für eine Partei zu entscheiden und dort ehrenamtlich sich im Ortsverein oder ähnlichem einzubringen.

00:18:58: Zunächst erstmal zu verstehen, wo beginnt den politische Wirksamkeit? Was ist ein Ortsverein? Was kann ich dort bewirken schon im Kleinen? Was ist ein Antrag, wenn ich der Auffassung bin?

00:19:12: Es braucht halt in meinem unmittelbaren Wohnumfeld eine kleine Veränderung, lasse es ein Zebra Streifen sein oder, oder, oder, lasse es dann die größeren Ebenen betreffen, die dann eben doch bis hin, wenn man es genau durchdekliniert, ein bestimmtes politisches Thema bis auf Bundes-Landes oder Bundesebene sich wiederfinden muss, damit es im Großen und Ganzen wirksam werden kann.

00:19:39: Und dieses System erstmal zu verstehen, da braucht es schon ein bisschen. Man muss verstehen, welche Gremien und welche Ebenen für was zuständig sind, sogenannte Normenhierarchien irgendwie kennen zu lernen und zu wissen, was passiert denn mit meiner politischen Auffassung oder Idee, wie ich ein konkretes Thema verändern möchte und wie bekomme ich es dahin, wo es dann tatsächlich allen nützt.

00:20:05: Und das ist so ein Ding, da braucht es schon ein bisschen Zeit dazu, denn es hat natürlich auch damit zu tun, dass man, und das ist wieder das Besondere, wo ich mich wieder in dieser Partei ganz konkret gut aufgehoben fühle.

00:20:20: Es lebt von Netzwerken, es lebt von Menschen, es lebt von Ideen, die man im Gespräch kommuniziert, diskutiert, vielleicht sogar verhandelt und dann dennoch irgendwie feststellt, dass man irgendwie die gleiche Perspektive oder wenigstens Haltung zu den Themen hat.

00:20:38: Und was mein Schwerpunkt natürlicherweise an der Stelle ist, ist, dass ich alles, was gesundheitspolitische Fragestellungen angehe, sehr interessiert bin.

00:20:51: Und das kann man sich nicht erklären, dass ich auch während meines Gesprächs,

00:21:07: beruflichen Lebens eigentlich unentwegt damit beschäftigt war, mich auch selber weiter zu

00:20:59: qualifizieren, um auch dort in diesem Zusammenhang Dinge besser zu verstehen, um zu wissen wo muss

00:21:04: ich ansetzen, wie kann ich etwas bewirken und ja so im Großen und Ganzen halt gesundheitspolitische

00:21:12: Fragestellungen zu betrachten. Und auch auf die Kommune dann runter zu brechen und zu gucken, was ist

00:21:17: dort anders zu machen. Immerhin betreiben wir ja mit einem städtischen Klinikum auch ein

00:21:22: riesengroßes Klinikum, was mit Satelliten sozusagen über die ganze Stadt und ich glaube

00:21:30: sogar über Sachsen hinaus wirksam ist. Immerhin haben wir die große Problematik der

00:21:40: älter werdenden Gesellschaft, die die Leute leben zum Glück ein bisschen länger, aber wie ist das

00:21:52: zu organisieren? Ich meine es ist ja auch ein Gesundheits oder kommt von dem Gesundheitsthema

00:21:57: und wird natürlich immer mehr ein ein ein gesamtgesellschaftliches Querschnittsthema,

00:22:03: wie man damit umgeht. Ja, das ist und kannst du für Prolis oder für gerne auch Leutnitz, Neuostra,

00:22:14: Luga, Nikon, Leutewitz, das ist die Anzwecke, das müssen wir nochmal üben Magnus. Lockwitz mein.

00:22:27: Lockwitz genau. Kannst du da was runterbrechen, was da gesundheitsmäßig von

00:22:33: vom Angebot oder von der Problematik angegangen werden müsste? Also ich komme gerade heute

00:22:43: von meiner ersten Veranstaltung, die ich in einem anderen Stadtbezirk aber genau zu diesem Thema

00:22:50: mit unterstützen durfte, so ein bisschen inhaltlich mit organisieren durfte. Es ging dort im

00:22:58: konkreten um Pflege und gesundes Altern und gesundes Altern in dem Sinne, dass sich schon auch

00:23:08: jeder sicherlich vorstellen mag, alt zu werden, aber das ja wenn im gesunden Zustand und wenn

00:23:14: das nicht was zu tun ist, wie ich medizinische Versorgung organisiere und medizinische Versorgung

00:23:20: geht eigentlich auch immer der Kontext einher, dass ich wenn ich Einschränkungen durch ein

00:23:26: medizinisches Problem habe, wie ich dann eben auch an Pflegerelevante Themen herankomme bzw.

00:23:34: das wiederum ist relativ komplex und das ein oder andere mal kaum auch noch zu durchdringen,

00:23:42: in welchem Fall mir welche Leistung zusteht, dass immer wieder mit Antragsverfahren einhergeht,

00:23:48: um zu Leistungen zu denen ich berechtigt bin eben zu gelangen, ob nun medizinisch,

00:23:55: therapeutisch oder pflegerisch, wenn man alt wird, geht ja eigentlich alles immer zu und

00:24:01: unentwegt Hand in Hand. Und dort einfach auch zuzusehen, es gibt eigentlich ganz ganz viele

00:24:08: Bemühungen, aber die sind sehr sehr zerkliedert, also es gibt Beratungsstätten, die auch sozialrechtliche

00:24:14: Beratung anbieten. Dann ist es aber wieder so, dass wenn man in solche pflegerelevanten Themen

00:24:20: beraten ist, hat man ja vielleicht nebenbei noch eine andere Fragestellung, die sich so ein bisschen

00:24:25: doch eher wieder im pflegerischen oder pflegeterrapeutischen Zusammenhang bewegt. So was wie ich bin

00:24:33: Diabetiker, habe ne chronische Erkrankung und damit gehen halt viele andere Themen einher,

00:24:38: wo sozusagen die Kompetenz von Sozialarbeiten, die eine sozialrechtliche Beratung vielleicht

00:24:45: unterstützen können, darüber hinaus aber eigentlich schon wieder zu weit geht. Also will damit sagen,

00:24:50: es braucht tatsächlich unterdessen angepasst an die Komplexität des Systems beziehungsweise

00:24:58: aller Fragestellung, die Menschen am Ort ihres Lebens benötigen, auch andere Kompetenzen. Und

00:25:07: dafür ist so unser politisches Ziel schon auch jetzt in der aktuellen Legislatur auf Bundesebene,

00:25:14: wofür diese Berufsgruppe, die ich gleich nennen werde, schon seit vielen Jahren kämpft, nämlich

00:25:21: die Professionalisierung im Sinne der Akademisierung der Pflege. Warum Akademisierung? Es ist halt

00:25:30: schon so, dass eine bestimmte Kompetenz natürlich darüber gegeben ist, dass man in

00:25:37: entsprechenden Bildungsweg vollzogen hat, basierend auf einer grundständigen Pflegeausbildung,

00:25:44: mit viel Berufserfahrung. Und dann ist es halt auch die Möglichkeit Pflegefachpersonen,

00:25:53: die irgendwie ein Interesse davon haben, noch mal ein Stück weiterzugehen, sich weiterzubilden,

00:25:58: aber dann mit ihrer Weiterbildung eben auch entsprechende Befugnisse zu erlangen, wie sie

00:26:03: eigenständig ihren Beruf ausüben können. Und das ist so ein bisschen der Knackpunkt, wie können

00:26:10: wir es bewirken, dass Pflege eigenständig ihre Tätigkeiten oder ihre Kompetenzen,

00:26:17: die sie erworben haben, in der Gesundheitsversorgung einzubringen, ohne dass sie das ausschließlich

00:26:23: auf Delegation von Ärzten tun dürfen. Das ist so ein bisschen kryptisch gewissermaßen,

00:26:30: lässt sich auch schwer erklären, wie das zusammenhängt. Anders gesagt, Pflegefachpersonen

00:26:35: dürfen eigentlich nur auf Anordnung von Ärzten bestimmte Themen ausüben, obwohl sie eigentlich

00:26:41: in deren Kompetenzbereich fallen. Das ist aber, wie gesagt, so etwas, was man übergeordnet

00:26:47: organisieren muss, damit es dann auch schlussendlich bei Menschen ankommt, die in Proles leben, die

00:26:54: im ländlichen Raum leben. Ein Begriff damit ein bisschen vergleichend einzubringen ist die sogenannte

00:27:02: Gemeindeschwester, die es gewissermaßen zu einer anderen Zeit schon gab, aber die zumindest aus

00:27:10: Perspektive von Menschen oder Personen, die so jemanden brauchten, eigentlich nichts anderes

00:27:16: bedeutet hat, als dass ich einen Ansprechpartner habe, der eine Fürsprache dafür übernimmt

00:27:25: oder mich darin begleitet, alles, was mich sozusagen an Gesundheitsfragestellungen oder

00:27:31: auch pflegirischen Themen tangiert zu koordinieren und vor allem auf Augenhöhe mit Ärzten kommunizieren

00:27:38: zu können. Das klingt also meiner Meinung nach schon als einer der Schlüsselpunkte, weil wir sind

00:27:45: ja, unser Startpunkt ist ja eher der andere, der Fachkräftemangel bei gleichzeitigem großen

00:27:51: Aufkommen von Patientinnen und Patienten, ich sag mal verbunden auch mit so Themen wie Einsamkeit,

00:28:01: also warum soll ich überhaupt so alt werden, wenn die Kinder so weit weg sind und die Enkel und so,

00:28:07: und Ärzte-Mangel gibt es ja auch, also und jetzt mit so einem an so einer Stelle mal das anders zu

00:28:18: denken und zu sagen mit dem Ansatz, ich sage jetzt mal Gemeindeschwester, aber es hat natürlich

00:28:24: ein englisches Wort. Wie geht das englische Wort nochmal? Community Health Nurse. Genau, das hört

00:28:31: sich für mich erst mal an, als ob das wirklich auch eine politische Antwort wäre, auf die man

00:28:38: versuchen sollte umzusetzen und wo wir dann mit so auch im im Gemeinwesen verordneten Zentren sozusagen

00:28:48: dann in Zusammenhang da vielleicht wirklich ein bisschen was abdecken können, auch sage ich mal

00:28:54: zur Entlastung der Ärzte, wenn es gut gedacht ist, um dort eben auch eine Entlastung hinzukriegen.

00:29:00: Das finde ich, das ist schon eine sehr konkrete Geschichte, die auch große Auswirkungen hat

00:29:07: auf Familien, weil es geht ja auch um die Angehörigen, um die Pflegenden Angehörigen, um die Familien,

00:29:13: die sich damit auseinandersetzen mit so einer Entwicklung, sage ich mal, die ja auch häufig

00:29:22: ganz anders als geplant verläuft, also wenn dann Pflege notwendig ist und sich eine Sache verschlimmert.

00:29:32: Ja, also das ist, ich will nochmal mir eine Frage stellen, nämlich wie ich zur Politik gekommen

00:29:42: bin oder so, das erzähle ich dann anderes mal, aber für mich war am Ende jetzt die Erkenntnis, es geht

00:29:50: immer ums Geld. Deswegen bin ich dann, ich kam ja ursprünglich von der aus der Kultur und dann

00:29:56: noch aus dem Sozialen und da hat es mich immer interessiert, mit wer entscheidet da eigentlich

00:30:01: über unsere Förderungen oder auch ob das sinnvoll ist oder nicht und so weiter und so bin ich

00:30:09: eigentlich dann mit dieser Fragestellung dazu gekommen und mittlerweile merke ich, ja es geht

00:30:14: wirklich fast alles um diese Verteilung von Ressourcen und auch um die Philosophie, die dahinter

00:30:23: steht sozusagen, müssen wir ganz viel sparen oder kann man Geschenke verteilen oder sind das überhaupt

00:30:30: Geschenke oder muss ja nicht investiert werden eigentlich, also das sind das sind die großen

00:30:37: Fragen und ich denke auch, dass man so eine Strukturänderung eigentlich nur zusammen hinkriegt,

00:30:45: also mit Stadt und Land und einem starken Partner, sonst wird es nichts, das ist,

00:30:53: ja okay, aber das ist natürlich ein sehr zukunftsorientiertes Thema. Ja, aber das wohl,

00:31:02: aber ich muss tatsächlich sagen, wir haben jetzt auch nicht ewig lange Zeit da,

00:31:06: uns Zeit zu nehmen, das in irgendeiner Weise erstmal für gut oder schlecht zu befinden,

00:31:14: denn eigentlich ist die Situation ja jetzt da und ich gehe mal ein konkretes Beispiel,

00:31:20: weil meine berufliche Lebenswelt ist folgende, dass ich in einem sehr, sehr großen Uniklinikum

00:31:28: hier in der Gegend das sogenannte Entlass Management mit eingeführt habe. Entlass Management,

00:31:38: finde ich, ist schon mal irgendwie schräges Wort und etwas unsympathisch, aber ich will kurz

00:31:44: beschreiben, was es da geht. Es geht darum, dass jeder Patient, der in einem Krankenhaus behandelt

00:31:51: wird, gleich genauso wie ihr für pflegere medizinische Versorgung den Anspruch hat im Rahmen

00:31:57: der Krankenhausbehandlung, ihm gleichzeitig auch jedenfalls zusteht, dass sich irgendwer mit der

00:32:03: Frage während seines stationären Aufenthalts beschäftigt, wie es denn eigentlich danach

00:32:09: weitergeht und ob danach etwas zu organisieren ist. Es geht mit einfachen Dingen einher, wie geht

00:32:15: die Medikamentenversorgung danach weiter, braucht man vielleicht überbrückenden Pflegedienst,

00:32:21: braucht man überbrückend vielleicht eine Kurzzeitpflege oder gar eine stationäre

00:32:26: pflegere Versorgung. Und das, was wir in den letzten Jahren in besonderer Weise erlebt haben,

00:32:36: ist, dass viele, viele allein stehende, ältere Menschen, die kein soziales Netz offensichtlich

00:32:43: haben, völlig desulat im Krankenhaus aufgenommen werden und wir dann bedingt durch dieses sogenannte

00:32:51: Entlassmanagement und natürlich auch aufgrund dessen, dass man Menschen, die nicht gut versorgt

00:32:58: sind im Anschluss einer Krankenhausbehandlung, einfach nicht irgendwo hin ins Nirwana entlassen

00:33:04: kann, sondern dass man das gut und systematisch und frühzeitig organisieren muss. Und diesen

00:33:09: Effekt zu beobachten, dass insbesondere natürlich ältere Menschen bei uns in dieser Weise aufgenommen

00:33:16: werden, wo ganz, ganz viel zu organisieren ist, mitunter ein Betreuer zu organisieren ist, weil

00:33:21: das vorbestehend nicht war, dann Wohnungen, wo sichtbar ist, dass die Menschen sich auch im

00:33:28: Haushalt nicht mehr selbst versorgen konnten, festzustellen, dass dort keinerlei Pflegeunterstützung

00:33:36: oder ähnliches gegeben war und so weiter und so fort. Das heißt, dass wir in kürzester Zeit das

00:33:41: komplette Leben von Menschen organisieren mussten, wo wir doch, und das ist ja bekannt, in der

00:33:48: Krankenhausbehandlung zeitlich sehr beschränkt sind, wann wir damit fertig sein müssen im Rahmen

00:33:53: dieser sogenannten Verweildauern. Und das hat mich immer so sehr bewegt, weil ich mir immer die

00:34:00: Frage gestellt habe, wie kann es eigentlich sein, dass wir im Krankenhaus alle Ressourcen

00:34:04: vorhalten von Sozialarbeit über Case Management über dies, über das, über jenes, wo doch die

00:34:10: Versorgungsrealität der Menschen, die wir in kürzester Zeit mit einer Versorgung versehen

00:34:16: und ausstatten müssen, wo ich denke, nee, Versorgungsrealität ist nicht das Krankenhaus,

00:34:21: die Versorgungsrealität ist dort, wo der Mensch lebt. Und dass man sozusagen gedanklich einfach

00:34:28: den Transfer anstellt, dieses System aufzubauen und in einer ambulanten Versorgung anzubieten,

00:34:35: dann denke ich, bin ich zufrieden mit dem, was meine politischen Ziele und Forderungen wären,

00:34:42: zuzusehen, dass die Versorgungsrealität oder sozusagen dort, wo die Menschen leben, eben

00:34:50: genau das auch möglich sein muss. Und zwar vernetzt, nicht bloß ein Hausarzt für sich,

00:34:55: nicht nur ein Pflegedienst für sich, nicht nur eine Apotheke für sich, sondern vernetzt,

00:34:59: so wie es im Krankenhaus unterdessen auch organisieren, wo alle gemeinsam auf den Patienten

00:35:04: und jeder mit seiner Expertise drauf schaut und die Dinge so bahnend organisiert, wie es

00:35:10: dann nützt für den Patienten vor allem.

00:35:13: Ja, also vielen Dank für dieses Beispiel, wie sowas eben gemeint sein kann, ganz praktisch

00:35:22: und vernünftig. Und wenn ich jetzt einen Schritt weiter denke, denke ich, du bist so überzeugend,

00:35:34: warum steht die SPD eigentlich trotz solcher Expertinnen und Experten, wie jetzt du mit

00:35:40: deinem fachlichen Zugang und ich, der das Geld sozusagen als Finanzexperte besorgen

00:35:48: sollte, haben wir es ja doch relativ schwer hier im Osten. Und auch als die Kräter-Wähner,

00:35:57: nachdem sie ihren Herbert bis zum Ende gepflegt hatte, sich dann entschieden hat, die herzukommen,

00:36:03: das hatte ja auch so einen Impuls, ein bisschen in der sozialdemokratischen Aufbauarbeit eine

00:36:09: Rolle zu spielen. Aber ich sage mal, 30 Jahre später ist es einfach immer noch sehr schwierig,

00:36:19: also weit weg von dem, was wir uns aus unserer Perspektive wünschen sollten. Das ist schon

00:36:28: ein großes Problem, finde ich, dass die anderen Stimmen auch so stark werden im Moment, wo

00:36:39: ich sage, das soll ich sonst zutrauen, so eine vernünftige Gesundheitspolitik, so eine

00:36:46: beschlagene mit Fachwissen untersetzte Konzeptentwicklung.

00:36:51: Ja, das ist schon eher so ein weites, fast schon philosophisches Feld am Ende. Aber die Erklärung

00:37:02: oder sich die Mühe zu machen, dennoch sich dann eine Erklärung herzuleiten, wie das sein

00:37:08: kann, dass, wenn man sich auf die Reise begibt, eben in einer Partei für die Menschen Politik

00:37:18: betreiben zu wollen und sich dann damit auseinanderzusetzen, dass man dann inhaltlich natürlich

00:37:24: sich genau für eine Partei entscheidet und dann in dieser Periode und Episode festzustellen,

00:37:35: das taugt eigentlich alles. Das ist doch irgendwie nah bei den Menschen inhaltlich dran. Warum

00:37:41: gelingt es nicht, dass das für die Menschen sichtbar ist? Denn eine Analogie oder eine

00:37:49: Welt zu zeichnen ohne sozialdemokratische Politik und Handschrift, das ist schon fast

00:37:59: wahrscheinlich eher paradox, wenn man sich das vorstellt. Also von heute auf morgen mal

00:38:04: ein Bild zu zeichnen, das alles wegzunehmen, was eigentlich Gleichberechtigung, Gleichstellung,

00:38:13: Gleich...

00:38:14: Ja, auch diese schmerzhafte Lust am Kompromiss schmieden, was wir ja mitbringen, also was

00:38:26: ganz, ganz demokratisches, was wir da mit reinbringen.

00:38:30: Wo wir unsere Sichtbarkeit aber offensichtlich auch vergeben. Also dann vielleicht in der

00:38:36: Koalition eben auch nicht mehr so offenlegen zu können, das sind eigentlich unsere Positionen

00:38:42: gewesen, das haben wir tatsächlich bewirkt, das erleben wir auch in der aktuellen Legislatur

00:38:47: auf Landesebene, wo wirklich maßgeblich durch das Wirtschaftsministerium besetzt durch

00:38:52: Martin Duhlig, genau wie gesundheitspolitische Fragestellung, Demokratiethemen und dergleichen

00:39:00: von Petra Köpping bewirkt worden sind und gerade im gesundheitspolitischen Zusammenhang

00:39:04: kann ich tatsächlich mit Fug und Recht behaupten, einen Ordnen zu können, dass da jede Menge

00:39:09: passiert ist. Aber die Themen werden uns nicht zugerechnet oder auch nicht anerkannt.

00:39:19: Es wird halt alles sehr verwaschen durch bundespolitische Themen.

00:39:23: Klar, das ist ja so, das kenne ich ja auch noch, als Wähler drauf geguckt, vermischt

00:39:30: sich das. Das vermischt sich, die großen Themen sind doch irgendwie die Außenpolitik

00:39:34: und die Entscheidungen in Brüssel und so weiter und dass die Leute verstehen, was auf

00:39:44: der kommunalen Ebene überhaupt bearbeitet wird und dass wir ehrenamtlich tätig sind

00:39:49: und so weiter. Das ist vielen gar nicht klar und dass auch das auf unserer Ebene mit Kompromissen

00:39:56: und mit Verhandlungen einhergeht, dass es eben nicht möglich ist, einfach mal los zu machen,

00:40:02: sondern dass das immer Prozesse sind und auch die Suche nach mehrheitsfähigen Lösungen.

00:40:09: Also ich bin mir auch nicht sicher, ob sich es ändern lässt und so weiter, sondern ich

00:40:17: denke, das ist ein guter Ansatz. So was zu haben, beides zu haben, diese große Tradition,

00:40:23: aus der wir hier kommen, was man hier in der Wohnung sieht, verbunden mit dieser Haltung

00:40:29: zu sagen, wir wollen helfen, dass es Leben besser wird, für möglichst viele unsere

00:40:38: Perspektive auf die Arbeitswelt und dann aber sozusagen doch im ganz konkreten hier

00:40:44: vor Ort im Wahlkreis Nr. 8 zwischen dieser und jener Straße diese oder jene Problemlösung

00:40:53: anzubieten und zu verhandeln und das Geld dafür zu besorgen, dass ich glaube, da führt

00:40:59: gar kein anderer Weg dran vorbei und dabei sozusagen den Mut nicht zu verlieren und sich

00:41:07: an seine eigene Motivation zu erinnern. Es ist jetzt kein so, sage ich mal, so ein

00:41:15: kämpferisches Hurra-Abschiedswort gewesen, aber wenn man uns kennt, weiß man, dass es

00:41:21: so gemeint ist, dass wir nämlich jetzt wieder rausgehen auf die Straße oder wo auch immer

00:41:26: hin und und weitermachen. Plakate reparieren und wieder aufhängen. Ja, genau. Oder die

00:41:34: Podiumsdiskussion führen, mit Wählerinnen und Wählern sprechen. Das ist unsere Welt.

00:41:42: Okay, dann wünsche ich allen auf Wiedersehen und bis zum nächsten Mal. Macht's gut, tschüss.

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