mit Sophie Koch

Shownotes

Sophie Koch ist zu Gast in der Wohnung von Greta Wehner. Sophie Koch ist Sozialdemokratin und tritt als Direktkandidatin bei den sächsischen Landtagswahlen an. Zudem hat ist sie auf Listenplatz 3 beim Einzug der SPD in den Landtag auf jeden Fall eine der Abgeordneten. Sie wird also Berufspolitikern. Wie kommt jemand in die Politik? Wir unterhalten uns mit Sophie Koch über den Wahlkampf in Dresden, über die Gespräche am Info-Stand, über die Menschen mit ihren Fragen. Es geht um die Tätigkeiten als ehrenamtliche Politikerin und um die Erwartungen als Berufspolitikerin. Was werden die zentralen Anliegen der Kinder- und Jugendpolitikerin sein? Und Sophie Koch ist selber auch gesellschaftlich ehrenamtlich engagiert (Katastrophenschutz). Wir sprechen über den Stellenwert von Ehrenamt und was sich verbessern könnte. Wir wünschen der sympathischen Aktivistin viel Erfolg bei der anstehenden Wahl.

Natürlich hat Sophie Koch ein eigenes Kochbuch: Hier kann es herunter geladen werden

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Transkript anzeigen

00:00:00: Ein der stiller Mann, der eigentlich immer gewesen ist und geblieben ist.

00:00:04: Sie sind ein Skandal für dieses Haus.

00:00:08: Sie sind das Abcheul-Dil, quasi Parlamentarier.

00:00:13: Die feinksende Meute.

00:00:15: Ein schwieriger Mann, aber ein unglaublich zuverlässiger Kerl.

00:00:23: Gespräche bei Wieners.

00:00:27: Ein politischer Podcast aus Dresden mit Anne Schawohl und Magnus Hecht.

00:00:33: Das Aufbau hat viele Ebenen.

00:00:43: Das fing mit Trümmerräumen an, aber die politische Ebene, also diese Bundesrepublik,

00:00:50: in eine tragfähige demokratische Ebene hineinzubringen,

00:00:55: war nicht durch Zauberrei zu erreichen, sondern nur durch sauberes Arbeiten.

00:01:01: Wir befinden uns in der Wohnung von Kreta Wehner, der Witwe des bekannten Sozialdemokraten Herbert Wehner.

00:01:11: Sie zog nach dem Tod ihres Mannes in seine Geburtsstadt, um den Aufbau der SPD nach der Wende zu unterstützen

00:01:19: und um sich beim Thema Pflege durch Angehörige zu engagieren.

00:01:23: Heute ist die Wohnung ein Museum, ein Archiv und vor allem ein Ort der Erinnerung an diese bemerkenswerte Frau.

00:01:32: Hallo Sophie, herzlich willkommen heute bei unserem Podcast "Gespräche bei Wieners".

00:01:49: Ich danke dir sehr, dass du unsere Einladung so spontan gefolgt bist.

00:01:53: Wir haben ja gerade eine recht aufregende Zeit, du wahrscheinlich noch viel mehr als ich,

00:01:58: denn wir befinden uns gerade in den letzten 20 Tagen vor der Landtagswahl,

00:02:06: wo der 8. sächsische Landtag gewählt werden soll.

00:02:10: Und du, eine unserer, ich will es fast sagen, Gallionsfiguren darstellst,

00:02:17: gleich nach Petra an Listenplatz, also Petra ist Listenplatz 1, dann haben wir ja einen Herr in dazwischen und du Listenplatz 3.

00:02:27: So weit erstmal zu dem aktuellen Geschehen, aber was mich noch viel mehr interessiert ist,

00:02:34: wenn du dich gerne vorstellen magst, ich kenne dich seit nun fast 3 Jahren, also etwas länger, ich bin jetzt seit 4 Jahren schon dabei,

00:02:43: aber dass wir ein bisschen intensiver zusammengekommen sind und kennenlernen konnten,

00:02:48: was ich von außen betrachtet erstmal alles zugegebenermaßen verstehen musste,

00:02:53: welche Ämter du alle schon begleitet hast oder eben auch aktuell begleitest.

00:02:58: Das war für mich eine große Lernkurve und Herausforderung, aber vielleicht magst du dein Weg ja vielleicht sogar von Anbeginn an kurz beschreiben.

00:03:09: Jetzt kann ich gerne machen, also danke erstmal für die Einladung hier, nicht nur in den Podcasts,

00:03:14: sondern vor allem auch in Greta Wiener's Wohnung.

00:03:17: Ja, ich sage mal ganz gerne, wenn ich mich vorstelle, ich lebe mein ganzes Leben lang, also seit 31 Jahren in Sachsen

00:03:25: und ich war noch nie länger als 3 Wochen am Sturk aus Sachsen raus.

00:03:29: Und bei manchen sorgt das für ganz viel "Oh mein Gott" und bei anderen ist es so "Ai ja stimmt, ist bei mir ähnlich".

00:03:37: Und ich glaube das macht viel aus bei mir, weil ich dieses Bundesland wirklich gern habe, mit Allseinen auch schwächen,

00:03:45: aber dieses Bundesland liegt mir verdammt nochmal am Herzen und deswegen bin ich ursprünglich auch mal in die Politik gegangen,

00:03:51: weil ich halt dafür sorgen will, dass vor allem junge Menschen hier bleiben und hier herziehen.

00:03:55: Ich bin politisch aktiv geworden, sogar noch, bevor ich in die Partei eingetreten bin,

00:04:03: weil ich habe mich im Landesschülerrat engagiert bis 2012 und bin dann 2013 in die SPD eingetreten,

00:04:10: wegen Händing-Hohmann, weil der meinte, so nach dem Motto kannst du ja meckern, aber mach doch einfach mal mit und mach's besser und mach's anders.

00:04:18: Genau, und dann habe ich ganz lang bei den Newsos, also der Jugendorganisation der SPD mitgemacht,

00:04:24: war dort Vorsitzende in Dresden, später auch im Landesvorstand und habe dann so pöa pö meine Schritte gefunden,

00:04:30: in die SPD Dresden, in den SPD Landesvorstand, habe 2019 schon mal für den Landtag kandidiert.

00:04:35: Da hat es nicht geklappt, aber jetzt haben wir es hoffentlich so weit, jetzt kandidiere ich nochmal.

00:04:40: Ja, genau.

00:04:42: Da hast du schon den Stichwort genannt, also was wir gerne immer erfahren von denjenigen, die hier an unserem Podcast teilnehmen,

00:04:50: was sie für einen Bezug zu Kräter im Besonderen hatten oder gar Erinnerungen.

00:04:55: Du meintest schon, dass du 2013 beigetreten bist und sie womöglich in den letzten aktiven Jahren beziehungsweise,

00:05:06: in den Jahren, wo sie die letzten aktiven Auftritte hatte, vielleicht noch die ein oder andere Erinnerung,

00:05:14: im Hinterkopf hast, aber eine wahrscheinlich ganz besonders.

00:05:18: Du meintest gerade, dass du bei den Newsos aktiv warst.

00:05:21: Ja.

00:05:22: Und Kräter hat ja das Anliegen gehabt, politische Bildung beziehungsweise den Aufbau der Sozialdemokratie hier,

00:05:30: nicht nur für Sachsen, sondern insbesondere im Indresden zu bewirken.

00:05:36: Und das Herbert-Wiener Bildungswerk hat ja sein Zuhause zunächst in der Genossenschaft,

00:05:42: auf der Kamenz, Straße 12, ist es, glaube ich, in der Neustadt gehabt.

00:05:48: Und ich vermute, dass zu diesem Ort dich viel verbindet.

00:05:55: Genau. Nicht nur jetzt als Genossenschaft, sondern generell also mit dem Herbert-Wiener Bildungswerk,

00:06:00: das kenne ich nahezu genauso lang wie ich die Sozialdemokratie in Dresden kenne,

00:06:04: weil wir schon immer, es ist Rhetorik-Seminare, Beteiligungsseminare.

00:06:10: Für uns Jusos war immer klar, wenn wir was über Demokratie lernen wollen und über wie funktioniert Politik,

00:06:15: dann gehen wir zum Herbert-Wiener Bildungswerk und die helfen uns dann und bringen uns das bei.

00:06:22: Deswegen habe ich damit wirklich schon sehr früh auf jeden Fall Kontakt gehabt.

00:06:26: Sehr schön. Jetzt ist ja die, das Herbert-Wiener Bildungswerk hat ja ein neues Zuhause gefunden.

00:06:33: Und jetzt ist es ausschließlich das Zuhause der Jusos und was mich ganz besonders berührt.

00:06:38: Das ein oder andere Mal ist auch, dass meine Tochter Pauline sehr engagiert ist seit sie es eben kann,

00:06:45: mit 14 Jahren bereits. Und du sie mehr siehst als ich wahrscheinlich.

00:06:51: Ja und jetzt zu wissen, dass dieser Ort eben das Zuhause der Jusos ist,

00:06:55: ich glaube das würde Greta auch sehr gefallen.

00:06:59: Mit Sicherheit. Also ich glaube auch dieser Ort und was er bedeutet,

00:07:05: könnte man manchmal sogar noch mehr hervorholen.

00:07:08: So ich weiß noch wie es war, da reinzukommen und so den Dresen zu sehen.

00:07:11: Heutzutage sieht man vor allem so fast, momentan sieht man vor allem Flyer und Plakate da rumliegen.

00:07:17: Aber genau, also ich habe ja am besten Fall sogar die Ehre dieses Büro übernehmen zu dürfen

00:07:22: und habe auf jeden Fall Lust auch diesen Geschichtsspekt so ein bisschen mit dem jungen und modernen,

00:07:28: was er jetzt hat, irgendwie zu verbinden.

00:07:31: Sehr schön. Also ich denke und wünsche uns allen und vor allem dir, dass dir das gelingt,

00:07:36: dass das dein Büro sein wird und noch in anderer Funktion dein Zuhause wird.

00:07:42: Und was wir auch immer gerne fragen und davon erzählen lassen, damit es so ein bisschen praktisch ist.

00:07:52: Also die Politik, die Politikerinnen, das klingt ja immer sehr distanziert von den Menschen,

00:08:00: die letztendlich uns auch die Stimme geben sollen, in deren Sinne aktiv sein zu können, politisch.

00:08:09: Meine Auffassung ist schon mehr und mehr jetzt zu der Erkenntnis zu kommen.

00:08:14: Politik ist eigentlich nicht so delegierbar, wie die Menschen eigentlich denken.

00:08:18: Natürlich hat man einen Repräsentanten, der dann das Mandat erhält, um für diese Themen einzustehen.

00:08:26: Aber letztendlich auch zu verstehen, dass Politik ganz nah ist und dass jeder Einzelne eigentlich Politik ist.

00:08:34: Ich denke, das ist ein Thema, wo wir auch Politik nochmal anders an Menschen heranbringen sollten.

00:08:42: Wie siehst du das?

00:08:44: Ich habe da immer so ein schönes Beispiel an meiner eigenen, sage ich jetzt mal, Biografie,

00:08:50: weil ich habe den Koalitionsvertrag mit verhandelt, der jetzt in der Landesregierung, ohne im Parlament zu sitzen.

00:08:57: Ich war 26, hatte keinen Job in der Politik, sondern habe das rein ärrenamtlich gemacht

00:09:03: und durfte am Ende zumindest bis zu einem gewissen Punkt mitentscheiden, was denn jetzt die nächste Landesregierung vorhat.

00:09:10: Und das ist für mich ein super Beispiel, um zu zeigen, ich muss nicht in einem Landtag oder generell in einem Parlament sitzen.

00:09:16: Ich kann auch so mich schon einbringen, weil auch alles, was wir ja zum Beispiel als Parteien dann am Ende verhandeln und auf dem Papier stehen haben,

00:09:24: das haben irgendwann bei Menschen im Ehrenamt in ihrer Freizeit geschrieben.

00:09:28: Ich war heute Vormittag zum Beispiel bei den Freiwilligendienstleistenden in Sachsen, also bei einigen von denen.

00:09:34: Und dass jetzt das Bildungsticket zum Beispiel auch für Freiwilligendienstleistende offen ist,

00:09:39: das war auch irgendwann mal ein Antrag auf eine User-vollversammlung und dann auf einem SPD-Parteitag.

00:09:46: Es sind so die Steps, die kommen und dann irgendwann wird das umgesetzt

00:09:50: und es wurde aber von Leuten in ihrer Freizeit, sage ich mal, gemeinsam beschlossen.

00:09:55: Das ist für mich nämlich ein ganz spannender Punkt gewesen,

00:09:59: weil zu meiner Lernkurve oder meinem Lernprozess nach dem Eintritt in die Partei

00:10:05: ist das zum Beispiel was ganz Wesenliches gewesen, zu erfahren,

00:10:10: ja, wie kommen denn eigentlich politische Programme oder ja letztendlich die Haltung oder die Themen und die Agenda einer Partei zustande.

00:10:20: Und dass das eigentlich genau das Thema der sogenannten Basisdemokratie ja abbildet.

00:10:28: Es ist ein hochdemokratischer Prozess, es ist nichts, was irgendweben da oben in den Sinn kommt,

00:10:35: um das dann letztendlich für andere zu beschließen und durchzusetzen.

00:10:40: Und das war für mich eine Erkenntnis, die mir ganz ehrlich gesagt auch nicht so geläufig und auch neu war

00:10:47: und das jetzt auf der Straße, auch im Infostand Menschen zu erzählen, dass nicht wir die Politik sind,

00:10:54: sondern dass jeder Beitrag, ich habe jetzt Gott sei Dank die Gelegenheit, die kleine Politik vor der Haustür

00:11:02: erst mal kennenzulernen und mitzugestalten, sprich im Stadtbezirksbeirat, mich mit einbringen zu können

00:11:08: und das dort auch neu kennenzulernen und den Leuten davon zu erzählen, dass ich deren Anliegen brauche

00:11:14: und dass das von deren Beteiligung abhängt, ob in irgendeiner Weise genau dieser Gedanke dieses Anliegen sich in einem Antrag wiederfindet,

00:11:23: der dann zur Abstimmung gebracht wird, in die nächste Ebene hineingebracht wird, in dem Fall ja in den Stadtrat oder eben andere Wege geht.

00:11:32: Und das zu verstehen, das ist glaube ich ganz wichtig, dass man das auch Menschen erzählt

00:11:38: und vielleicht ein Herzensanliegen, was du auf diesen Weg gebracht hast, wo du sagen kannst, okay, das ist jetzt direkt auch ein Anliegen gewesen,

00:11:47: was mir so am Herzen lag und was genau diesen Weg gegangen ist, bis es sich womöglich sogar jetzt zeigt in einer politischen Position,

00:11:56: die auch Realität geworden ist.

00:11:59: Sie ist leider noch nicht Realität geworden, aber dass wir das Wahlalter auf inzwischen 14 Jahre absenken wollen, kommt auch aus meiner Feder über die Usus

00:12:09: und ich hoffe, hoffe, hoffe, hoffe, dass wir dahin kommen, das Wahlalter endlich zu senken.

00:12:14: Ich habe aber zum Beispiel auch in Dresden im Stadtrat auch da reinen Ehrenamtlich, weil ich im Ususurvorsitzende war,

00:12:21: eine Jugendbeteiligungssatzung mitverhandelt mit den Stadträtern, dass wir eben gucken, okay, wie können wir Jugendforen ausbauen,

00:12:30: das Kinder- und Jugendbüro in Dresden stärken, damit mein Herzensanliegen es wirklich junge Menschen frühzeitig mitzunehmen,

00:12:37: weil die müssen halt am längsten mit unseren Entscheidungen leben.

00:12:40: Deswegen, ich hoffe, hoffe, hoffe, hoffe sehr, dass wir mit diesem neuen Koalitionsvertrag, wenn wir mitverhandeln dürfen, endlich das Wahlalter senken können.

00:12:48: Und genau das ist der Punkt. Es wird ja immer sehr schnell schon mit dem Argument relativ frühzeitig abgebügelt, ja schon allein das Wahlalter mit 16 wird halt von den konservativen,

00:13:00: von einer konservativen Auffassung getragen, immer schon abgebügelt.

00:13:04: Jetzt ist natürlich der nächste Step Richtung 14 noch eine viel, viel größere Herausforderung, das auch zu argumentieren pro und kontra.

00:13:13: Was würdest du sagen, was auf jeden Fall im Pro sein würde, um dieses Wahlalter abzusenken?

00:13:21: Also, Anna, auf der einen Seite sagen wir irgendwie ab 14 Jugendstrafrecht und so, also trauen wir den Kids zu, alles reflektieren zu können, was sie schlecht machen.

00:13:32: Warum trauen wir ihn dann nicht auch zu über ihr eigenes Schicksal zu bestimmen und darüber, wie Lehrer*innen Ausbildung aussehen,

00:13:41: wie viele Lehrkräfte an den Schulen sind, wie Lehrpläne gemacht werden, also alles Sachen, die sie aktiv in ihrem Leben beschäftigen,

00:13:48: das sollen sie bitte auch mit drüber bestimmen.

00:13:51: Und wenn man am Ende bei 16 rauskommt, weil Politik sind Kompromisse, dann bin ich auch mit 16 mehr als zufrieden, hab sage,

00:14:00: wir haben bei der Europawahl gesehen, so die jungen Leute wollen, wählen, das Wahlalter von jungen Menschen ist auch zu letzten Landtagswahl schon gestiegen,

00:14:09: also von 18 bis, ich glaube, 24-Jährigen.

00:14:12: Insofern das Interesse ist da, das zeigen uns auch die Demonstrationen auf der Straße von zum Beispiel der Brandmauer, die Immobilis for Future,

00:14:19: so die Leute haben Bock mitzureden und dann sollen sie das auch machen.

00:14:22: Ich bestelle mir zum Beispiel auch vor, wenn ich in den Landtag komme, ich würde total gerne meinen eigenen kleinen,

00:14:30: nennen wir es Jugendbeirat oder so haben, ohne dass ich weiß, wie konkret der ausgestaltet wird, aber wenn ich mich mit Kindern und Jugendpolitik beschäftige,

00:14:39: dann will ich das ja auch mit Kindern und Jugendlichen machen und würde mir gerne so einmal ein Monat von denen die Expertise auch einfach einholen,

00:14:45: so dass meine Idee, wie findet ihr die eigentlich, weil am Ende betrifft es euch und nicht mich.

00:14:50: Und weil wir gerade bei dem Thema so sind, du hast ja quasi zwei Betrachtungsweisen auf deinem Wahlplakat steht.

00:14:59: Aktuell, ich meine sinngemäß, Platz für Jung und Alt.

00:15:04: Genau, das steht drauf.

00:15:06: Genau. Und dann lass doch kurz noch über den Teil reden, was du dir genau für die ältere Bevölkerung vorstellst und wie du die beiden zusammenbringen möchtest.

00:15:17: Ich habe Platz für Jung und Alt gewählt, weil Sachsen wird 2030 das älteste Bundesland sein.

00:15:23: Das heißt, wir müssen dafür sorgen, dass unsere Krankenhäuser gut ausfinanziert sind, dass wir Bus und Bahn im ländlichen Raum haben,

00:15:29: damit halt auch ältere Menschen teilhaben können.

00:15:33: Gute Renten, ich meine, das ist eher ein Bundesthema, aber am Endeffekt kämpft man auch in Sachsen dafür, dass wir gucken, wie können sich alte Menschen in Sachsen bewegen,

00:15:42: teilhaben, wohlfühlen, sicher fühlen.

00:15:44: Und gleichzeitig dürfen wir darüber halt nicht vergessen, dass auch junge Menschen hier leben und Kinder hier groß werden,

00:15:50: die brauchen Kita-Blätze, die brauchen Lehrkräfte an den Schulen, die brauchen Freiräume.

00:15:55: Das ist ein ganz großes Thema für mich.

00:15:58: Orte, wo junge Menschen einfach mal loslaufen können und sagen können, ich will hier jetzt eine kleine Skete-Anlage bauen und ich will hier jetzt mal einen Breakdance-Workshop machen.

00:16:06: Und ich möchte hier unbedingt mal Schilder für die nächste Demo malen mit anderen Kids, also dass man Räume schafft, wo die sich auch frei gestalten können.

00:16:15: Ja, und dann, die so ganz praktische Sachen, wie sieht denn Unterricht heutzutage aus und kommen wir endlich mal dahin, dass wir alltags praktisch den Kindern was beibringen

00:16:26: und nicht nur bitte lernen, je gleiche einzelne Geschichtszahl auswendig und chemische Formel, die du eigentlich auf deinem Handy nachgucken kannst.

00:16:32: Ja, bin ich voll bei dir.

00:16:34: Gerade, was das Thema Demokratiebildung angeht.

00:16:39: Also wir hatten schon über das Herbert Wenner Bildungswerk mit dem Anliegen gesprochen, dass es ein offenes Forum für diejenigen sein soll, politische Bildung zu erfahren und kennen, zu lernen, Handwerkszeug an die Hand zu bekommen.

00:16:52: Das fordert ja aber trotzdem, dass man proaktiv oder intrinsisch sozusagen solche Bildungsangebote auch annimmt.

00:17:00: Da können die da sein, wie sie wollen.

00:17:02: Ich muss es ja trotzdem auch annehmen.

00:17:04: Es ist ein Ort, an dem das jedenfalls passiert und der eigentlich auch für jeden Schüler eigentlich selten positiv besetzt ist, ist nun mal die Schule und zuallererst ein Fach, wo man, wie du schon sagst, eigentlich nur auswendig lernt,

00:17:20: wann welche Kriege, wann Menschen sich einfach unsäglich schlechte Dinge angetan haben, wie es zur Verschiebung von Machtverhältnissen gekommen ist und so weiter.

00:17:31: Und ich habe Geschichte eigentlich nie was Positives, in dem Sinne, dass man ja auch immer wieder zu der Erkenntnis kommen muss, wenn man Geschichtszahlen von Cesar bis auswendig lernt, immer festzustellen,

00:17:42: dass man sich ja eigentlich unentwegt sozusagen um Zahlen und Kriege und so weiter und den Beenden und dann doch wieder Kompromissen finden und gesellschaftlichen Wandel.

00:17:54: auswendig zu lernen. Und ein Gedanke, der mir dazu immer wieder gekommen ist, wie schaffen wir uns,

00:18:01: schaffen wir es eigentlich, unseren Kindern Demokratie Verständnis zu vermitteln und bin

00:18:10: dazu dem Schluss gekommen, dass es doch viel sinnvoller wäre, eigentlich Geschichte von

00:18:15: heute in die Vergangenheit zu erzählen, gerade wenn es darum geht, die geschichtliche Entwicklung der

00:18:23: Demokratie an sich zu beschreiben. Denn das Auswendiglernen von, dass das mit den alten Römern

00:18:30: und den Griechen und dies und das und jemens zu tun hat, das ist so weit weg von den Kindern und

00:18:36: vor allem auch mit Begrifflichkeiten besetzt. Da hat man keinen Bezug dazu, habe ich so den Gedanken.

00:18:42: Viel, viel sinnvoller wäre es aus meiner Sicht, wenn wir über Bildung und wie die Alltagstauglich

00:18:49: gestaltet werden, müssen wir die Erzählung von heute aus dem Praktischen heraus in die Vergangenheit

00:18:54: erzählen. Bei mir ist zum Beispiel, also DDR-Geschichte ist total hinten runter. Also wir hatten das,

00:19:01: aber da war so Stasi, eine Person hat einen Vortrag, okay, 45 Minuten fertig. Und ich bin daher als

00:19:07: Kind, wo die komplette Familie im, also aus dem Osten kommt, mit so vielen Fragezeichen groß geworden,

00:19:14: weil eine Zeit lang hat man in der Familie gar nicht über das Thema geredet. Und ich hatte dann

00:19:19: irgendwann so Fragen, so okay, wie war denn eigentlich eure Jugend? Wie war das so mit Stasi und

00:19:25: Partei und erzählt mal? Und dann kriegt man aber ja auch nur so die eigene Geschichtserzählungen so aus

00:19:31: der Familie und das ist total geärgert. Ich habe dann mein FSort in dem Bereich DDR und Stasi

00:19:37: gemacht und habe plötzlich so viel Dinge erfahren, die ich in der Schule nie gehört habe. Und

00:19:41: gleichzeitig dachte ich, gut, ich muss dafür jetzt einen FSort machen. Schwierig, wie ist das jetzt

00:19:45: bei allen anderen? Wie kommen die an die Informationen? Genau, und eine andere Sache,

00:19:50: die mich aber beim Thema gerade auch Bildung und Demokratie noch so beschäftigt, ich glaube,

00:19:55: ich habe meine Direktoren ganz schön geärgert. Also wir mochten uns sehr, kuse an Frau Becker,

00:20:02: aber ich bin quasi Schulsprecherin geworden durch einen Verhaltenzufall. Meine Klassensprecherin

00:20:09: wollte die Wahlen nicht abhalten, wenn sich nicht auch ein Mädchen zur Wahl stellt. Sie hat

00:20:13: quasi aussehen feministisch gehandelt. Dann wollte ich Klassensprecherin, habe das scheinbar ganz

00:20:17: gut gemacht und wurde dann Schulsprecherin und habe mir dann erst mal so angeguckt, was darf

00:20:21: ich eigentlich rechtlich? Und dann bin ich zu meiner Direktorin, habe gesagt, wir stehen über

00:20:26: ganz 90 Minuten zu Monat mit all den Klassensprechern und dann war sie so, oh, und dann habe ich die

00:20:32: alle reingeholt und dann so, ja, und die Pausengestätungen, die dürfen wir übrigens mit bestimmen,

00:20:38: oh, und dann war das einfach so praktische Dinge im Schulalltag, wo ich halt geguckt habe,

00:20:42: was dürfen wir denn? Und dann will ich, dass wir das auch, das wird darüber reden und das in der

00:20:46: Schulkonferenz machen und mit Umfragen an der Schule. Und davon braucht es halt viel mehr. Das

00:20:52: Schule nicht ein Ort ist, wo junge Menschen hingehen und dann kriegen die von vorne am besten

00:20:56: noch irgendwas erzählt, sondern dass sie halt frühzeitig lernen, ich kann mein Umfeld mitgestalten.

00:21:01: Und der Kita genauso, wenn wir mal zur Frage, wo wir den hin? Hier sind vier Optionen,

00:21:07: den stimmen wir mal demokratisch ab. Ganz früh und niedrig, um schon zu lernen,

00:21:11: wie kommen wir denn zur Entscheidung in Eilsgesellschaften? Geht gedanklich so ein bisschen in die

00:21:15: Richtung, die ich mir auch schon mal so überlegt habe unter der Dusche oder wo,

00:21:20: immer, wenn man ständig über solche Themen nachdenkt, wie kann man es eigentlich besser

00:21:25: machen und ich bin der Auffassung, dass wir politische Bildung genau so gestalten können.

00:21:30: Oder genau, also das schon das Wählen eines Tafeldienstes, wer weiß, wie lange man darunter

00:21:37: noch irgendwas versteht. Aber Klassensprecher zu wählen usw. Das sind urdemokratische Prozesse

00:21:44: und sind auch mit einer Verantwortung verbunden usw. Bei uns war das meistens so, boah,

00:21:49: irgendjemand denkt sich so, ja hier kann ich eine halbe Stunde frei machen. Ich hoffe,

00:21:54: das jetzt vielleicht anders, ich weiß es halt nicht. Kann sein, es ist immer noch so dieses,

00:21:58: ja ich mach's halt und eigentlich bedeutet es, die Klasse zu repräsentieren und Entscheidungen

00:22:03: zu treffen. Sehr gut. Ja, was haben wir denn noch für Themen Magnus? Jetzt hab ich heute mal einen

00:22:13: ganzen Tag oder die ganze Zeit gequatscht, du hast da bestimmt auch noch was auf dem Herzen.

00:22:16: Nee, finde ich toll. Mich hat interessiert oder ich bin, fand ich spannend, als du erzählt hast,

00:22:24: dass du aus dem Katastrophenschutz kommst und dass auch deswegen Ehrenamt für dich ein ganz großes

00:22:31: Thema ist, auch politisch. Und da würde ich gerne einfach noch mal wissen, wie du die aktuelle

00:22:38: Problematik einschätzt in der Gesellschaft, sag ich mal insgesamt, aber sicherlich dann auch auf

00:22:46: Sachsen bezogen, was fehlt da, was braucht's, was sind deine Ansätze, um da jetzt in den nächsten

00:22:54: Jahren auch Politik mitzumachen und Verbesserungen zu dabei zu führen? Also ich glaube, wir sind

00:23:03: uns, also ich hoffe, wir sind uns einig, dass ohne Ehrenamt in diesem Land einfach nichts laufen

00:23:08: würde. Das sehe ich natürlich im Katastrophenschutz freiwillige Feuerwehr, das sind die, die sag ich

00:23:12: jetzt mal in den Krisen da sind, aber ich habe für die Johannita gearbeitet, da waren es auch so

00:23:18: Alltagsbegleiter*innen, die einfach mit älteren Menschen mal einkaufen gegangen sind oder einfach

00:23:24: so eine Nachbarschaftshilfe, wenn sich jemand verletzt hat kann, gerade nicht rausgehen, einfach

00:23:29: so füreinander da zu sein. Ehrenamtlich auch viel mit zu Kindern und Jugendlichen, auch unsere

00:23:35: ganzen Sporttrainer*innen. Sporttrainer*innen ist alles im Ehrenamt, wenn das von heute auf

00:23:40: geht, wenn die alle mal streiken würden, das sehe ganz schön alt aus hier und dann geht es natürlich

00:23:46: darum, okay, klar macht man das aus so einer eigenen Haltung, aber man will ja trotzdem auch

00:23:51: mehr hier und da zum Beispiel Anerkennung und da bin ich bei so Sachen wie der Ehrenamtspass ist

00:23:56: gut, aber wir müssen glaube ich hier und da mal gucken, was davon nutzt man eigentlich,

00:24:01: ist ja für alle Altersstufen gleich, brauchen auch 15-jährige ehrenamtliche Museumseintritt

00:24:08: kostenlos oder finden die andere Sachen spannender und wollen mal 20 Prozent auf

00:24:13: ein Konzert oder irgendwie sowas haben. Also ich glaube, da müssen wir ein bisschen flexibler werden

00:24:19: in der Art, wie so Anerkennung ausgestattet wird und eine ganz entscheidende Sache ist

00:24:23: wirklich die Bildungszeit, die Kampagne, die auch die Gewerkschaften gemacht haben. Ich bin

00:24:28: Sanitätshelferin, das waren mehrere Wochenenden, dann als noch ein, also später eine Katastrophenschütze

00:24:34: macht man noch so ein Funk-Lehrgang und allgemein alles Wochenenden oder Abendstunden, weil ich

00:24:39: dafür halt keinen Urlaub bekomme. Das heißt, alle unsere Ausbildungen finden Abends statt oder an

00:24:44: Wochenenden, weil wir halt nicht einfach mal sagen können, okay, machen wir Montag bis Mittwoch,

00:24:49: weil da müssten wir alle Urlaub nehmen dafür und ganz ehrlich, mein Urlaub möchte ich zum

00:24:53: Erholen, deswegen diese fünf Tage Bildungsurlaub in Sachsen sind halt, also die müssen kommen. Wir

00:24:58: sind das vorletzte Bundesland, was es nicht hat. Das Ganze eigentlich kein Mal sehen. Ja, genau,

00:25:03: also hättest du es jetzt nicht zum Schluss gesagt, wäre ich gerne noch mal darauf eingegangen, denn

00:25:07: es ist jetzt gerade ganz frisch, dass wir diesen Volksantrag bemüht haben, wo 40.000 Stimmen

00:25:14: zusammengetragen worden sind für das Anliegen, das eben dann auch einzubringen, dass wir in Sachsen

00:25:20: dann diese fünf Tage Bildungszeit ebenso beanspruchen können für das Ehrenamt. Ich finde,

00:25:27: der Volksantrag, aber auch der davor schon von der Gemeinschaftsschule, bei den super spannenden

00:25:34: Projekten, weil das sind Leute verschiedenster, ich sage mal politischer Ausrichtungen und auch

00:25:40: Menschen, die vorher sonst gar nichts mit Politik am Hut hatten, sind da zusammengekommen und haben

00:25:45: gesagt, ja, Gemeinschaftsschule lernen bis zur achten Klasse, finde ich super. Manche auch hatten

00:25:50: vor früher, fand ich super, will ich wieder. Und dann jetzt das Gleiche mit Ehrenamt, da kriegt

00:25:54: man die Leute von der Feuerwehr vom Sportbund genauso wie aus dem Bereich der Pfleger oder von

00:25:59: Kitas und Hort, die alle gesagt haben, ja, natürlich, her damit. Und das ist so ein richtig

00:26:04: schönes Beispiel von Politik und sich beteiligen ohne einen Amt, sage ich mal, oder einen Mandat

00:26:12: zu haben und gleichzeitig so gesellschaftlich relevante Themen, die ganz viele Menschen zusammen

00:26:18: bringen, die vielleicht sich sonst auch nicht begegnet hätten, aber die sagen, bei dem Thema

00:26:22: finden wir uns. Wobei ich auch schon kleine kritische Töne, und zwar von mittelständischen

00:26:30: Unternehmen oder Geschäftsführern gehört habe, die das natürlich dann nicht so ganz begrüßen,

00:26:38: wenn halt fünf Tage endgeltlich eine Freistellung noch zusätzlich auf die zukommt. Aber ich verstehe

00:26:46: das, ich glaube, da müssen wir auch, das ist das, was ich meine mit Ehrenamt wertschätzen und so

00:26:51: ein bisschen gesellschaft. Die Menschen machen da ja keinen Partyurlaub auf Malle in fünf Tagen,

00:26:56: sondern im besten Fall bilden sie sich aus in der Freibilding Feuerwehr oder machen halt ihren

00:27:01: Trainer schein und unterrichten uns gleich, trainieren dann demnächst irgendwie die jubendem

00:27:07: Fußball. Genau, und um das vielleicht nochmal vorwegzunehmen, dass diese Unterstellung an

00:27:13: der Stelle eigentlich schon entkräftet ist, weil darüber dann auch ein Nachweis zuführt ist,

00:27:18: also so sieht es ja dann ganz praktisch aus, dass man dann gegenüber dem Arbeitgeber natürlich

00:27:23: auch den Nachweis und das Ergebnis vortragen muss oder vorzeigen muss. Und sicher wird es auch

00:27:29: jemanden geben, der macht fünf Tage Yoga Meditation auf Bali, aber auch das hilft. Also wenn das

00:27:36: Menschen machen und danach sagen, okay, dafür ist jetzt meine mentale Psyche so fit, ich kann jetzt

00:27:41: den Job genauso weitermachen, weil ich habe jetzt irgendwie einen Beton gefunden, um mit Stress

00:27:46: umzugehen, hilft das ja auch den Arbeitgeber. Ja, jetzt haben wir eigentlich schon das Ehrenamtthema

00:27:54: mit in Blick genommen betrachtet. Super spannend, wie breit auch du letztendlich, ich will jetzt mal sagen,

00:28:01: in deinem jungen Jahr schon aufgestellt bist und dass auch solche Wege zu erzählen, auch am

00:28:09: Wahlkampf stand. Ich glaube, das schafft auch sehr viel Vertrauen und das ist auch die Erzählung,

00:28:14: die ich immer gerne auch so mitnehme oder betreibe, wenn es dem der Jugend, der Vorwurf

00:28:22: gemacht wird, wie den quasi heute so alle aufgestellt sind oder auch dass sich Mandate durch

00:28:29: sehr, sehr junge Menschen jetzt ergeben, auch im Bundestag untergleichen. Und das, was mir jetzt

00:28:37: sehr geholfen hat, dass ich mich so auch viel eingebracht habe, eben genau diese Wege eben von

00:28:43: euch auch kennengelernt zu haben, denn die sind keine Weise davon beschrieben, dass ihr schon in

00:28:53: jungen Jahren die Hände in Schoß gelegt hättet, sondern dass ihr euch quasi in frühester Jugend in

00:28:59: ganz vielfältiger Weise ehrenamtlich und in das gesellschaftliche Engagement gegeben habt,

00:29:06: begeben habt und dass das eigentlich eine ganz andere Würdigung und Erzählung braucht,

00:29:15: die ich also nicht müde werde zu betreiben, denn das ist ja mein Erleben. Ja, ich habe also

00:29:21: rückblickend in meinem Studium während irgendwie andere die Wochenenden Party gemacht haben,

00:29:26: bin ich halt samstags auf irgendeine Versammlung gefahren oder hatte wirkschaub Wochenenden. Also

00:29:32: bei mir war eine Zeit lang, wo ich jedes zweite Wochenende war voll, da musste ich so, ich wusste

00:29:37: im Januar natürlich schon, was ich im 3. September Wochenende mache. Das hat sich auch nicht viel

00:29:41: geändert, aber das war auch ein Reflexionsprozess für mich irgendwann mal festzustellen, so okay,

00:29:46: ich habe doch sehr viel Zeit auch in meiner Jugend, wo ich auch andere Dinge hätte machen können,

00:29:51: schon irgendwie in die Politik gesteckt. Ich bereue das nicht, aber das muss man glaube ich gerade

00:29:57: bei den vielen jungen Menschen, die da aktiv sind, auch mal anderen kennen. Also die User ist hier irgendwie

00:30:01: mit 16 statt ihre Ferien im Freibad zu verbringen, beschließen, jawoll, ich gehe jetzt bei Kater

00:30:07: aufhängen oder ich mache jetzt ein Video, stell das bei Instagram hoch und versuche damit Leute

00:30:12: in meinem Alter zu überzeugen, wählen zu gehen. Das ist schon alles finde ich sehr beeindruckend,

00:30:17: was da und ich habe damit 20 angefangen, was da jetzt heute 16-Jährige machen und 14-Jährige

00:30:23: und wie die irgendwie Bock haben auf diese Demokratie, ich finde das immer wieder beeindruckend.

00:30:26: Das geht mir ganz genau so. Ich habe noch eine Frage und zwar habe ich glaube ich gesehen,

00:30:35: aber gehört habe ich es noch nicht, du hast auch ein Podcast. Hatte, ja es ist jetzt vor

00:30:41: auch rübergehend leider, das eingeschlafen nicht, aber Petra Köpping und ich haben einen Podcast

00:30:47: zusammen gemacht, genau, der ist jetzt momentan einfach aufgrund von Wahlkampfzeiten auf Eis gelegt.

00:30:53: Was waren da so eure Themen? Wir hatten ganz Bund, wir haben immer die Leute angehalten,

00:30:59: bitte schickt uns Fragen und das hieß, dass wir von Corona über Bildung, Umwelt, warum

00:31:11: fällt kein Bus bei mir, alles dabei hatten, warum verdiene ich weniger, gibt es noch Ost-West

00:31:16: Unterschied, wir haben glaube ich sehr viel über Arbeit geredet und über Löhne und

00:31:22: natürlich aber auch über Gesundheit, weil das Petra Steckenpferd ist als Gesundheits- und

00:31:27: Sozialministerin, wirklich quer Beet und es gab natürlich auch Fragen von jungen Leuten,

00:31:32: wie stehen sie zum Kiffen oder so was. Auch interessant, und wie hieß der, falls man sich...

00:31:40: Sag mal Petra. Sag mal Petra. Okay, da haben wir jetzt einen kleinen Ritt gemacht durch

00:31:48: Sophie Kochs Welten mit Ehrenamt, mit Jugend- und Kinderpolitik. Auch deine Aussage, dass

00:31:59: du nicht aus Sachsen weggehen willst, selbst wenn sie sozusagen schwierig bleibt oder

00:32:05: noch schwieriger wird, finde ich ganz ermutigend eigentlich. Und jetzt übergebe ich noch für

00:32:11: einen Schlusswort da Anne. Okay, das ging heute fix Sophie. Aber ich bin ganz bei dir, ich bin

00:32:20: 43 Jahre alt und kann, will, werde dieses Sachsen sehr wahrscheinlich nicht verlassen, wahrscheinlich

00:32:27: nicht mal drehsten, mir ist es genauso gegangen wie dir. Also man wundert sich, ja, also viele

00:32:33: Menschen sind natürlich gerade in der Nachwendezeit, weil ich ja gerade so 9 Jahre alt war und

00:32:37: viele dann die Gelegenheit genutzt haben, die große Weite Welt kennenzulernen nach

00:32:41: dem Abitur und so weiter. Zum einen habe ich es, war es lax wahrscheinlich in meiner Natur,

00:32:48: dass ich mir das nicht zugetraut habe, diese große Weite Welt kennenzulernen. Auf der

00:32:53: anderen Seite versuche ich das für mich so zu interpretieren, dass mir mein Drehsten und

00:32:59: mein Sachsen ein so wohliges Zuhause ist, dass ich definitiv hier mitgestalten möchte und

00:33:07: Menschen davon überzeugen möchte, ihre eigenen Erfolge mit einer ähnlichen Biografie vielleicht

00:33:17: nicht unbedingt weg gewesen zu sein, trotzdem darauf stolz sein zu können, was sie selber

00:33:23: geschaffen und gestaltet haben, denn das ist immer noch eine andere Herausforderung als

00:33:28: vielleicht anderen Ort seinen Weg gemacht zu haben. Und insofern möchte ich die Menschen

00:33:34: gerne in Gesprächen dazu ermutigen, sich das selber wieder bewusst zu machen und nicht klein

00:33:40: reden zu lassen und vor allem diese Krisen, die wir jetzt gerade angehen und durchleben müssen,

00:33:45: nicht durch andere eben wie gesagt, ja sozusagen missbrauch zu sehen, dass diese

00:33:56: Erfolge klein geredet werden. Und insofern würde ich nochmal auf diesen besonderen Ort,

00:34:05: an dem wir uns heute befinden, zurückgehen und nochmal einen Abschluss dazu zu finden,

00:34:11: denn das war auf jeden Fall auch das Anliegen von Greta, die mit ihrer Politik oder wie man

00:34:20: Politik verstanden sehen sollte, wie es auch in dem Dschingle beschrieben wurde und O-Ton von

00:34:26: ihr mit eingebracht hat, das ist einfach saubere Arbeit. Und insofern hoffe ich und bin sehr

00:34:35: gespannt, wenn wir hier noch zu Gast sehen werden. Ich hoffe, dass du diesen Ort so mit dir nimmst

00:34:44: und auch davon erzählst und vielleicht auch gerne noch Menschen begeistert, vielleicht auch sich

00:34:52: vor dieses Mikrofon mal zu setzen, denn genau das ist so unsere Idee. Wir wollen diesen Ort

00:34:57: als einen ganz besonderen Ort der Sozialdemokratie vor allem im Osten in das Bewusstsein bringen.

00:35:04: Und das hat ja immer damit zu tun, dass Menschen, die sich gerade auch in Sachsen für die Sozialdemokratie

00:35:12: einsetzen, eine gewisse Haltung haben und bestimmte Perspektiven mitbringen und von denen wollen

00:35:18: wir gerne erfahren. Und also wenn du magst, trage das gerne mit dir mit und weiter und breiter,

00:35:25: sodass wir hier noch andere Gäste mit begrüßen können, mit denen wir ins Gespräch kommen.

00:35:30: Sehr gerne, vielen Dank. Es ist eine super schöne Atmosphäre hier und danke an euch,

00:35:35: erst auch mit euch eine schöne Atmosphäre. Danke schön. Dann würde ich sagen bis zum

00:35:40: nächsten Mal und dann wird der Lutz Hoffmann dran sein. Bye bye.

00:35:45: Bye!

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